Ich hatte die Kamera und auch ein kleines Stativ schon zur Arbeit genommen und konnte dann gleich von dort starten. Um noch etwas von der Sonne abzubekommen, wollte ich schon gegen 15 Uhr Feierabend machen. Das klappte heute auch gut und um 15:12 Uhr saß ich schon auf meinem Bike, um in Richtung Kanal zu radeln.
Ganz kurz hielt ich unterwegs auf der Brücke über den Verbindungskanal an. Das Tor zwischen Rhein-Herne-Kanal und Ruhr war geschlossen. Allerdings war der Höhenunterschied dort nicht wirklich sichtbar. Die Hochwasserwelle an der Ruhr ist hier scheinbar schon durch gewesen.
Ruhrorter Seite
Weiter radelte ich durch das Hafengebiet zur Ruhrorter Straße, über die Kanäle und zur Schifferbörse. Dort hatte ich einen ersten Blick auf den Rhein und die Promenade. Dramatisch sah der Wasserstand nicht aus. Der Anlegesteg am Museumsschiff ging nur leicht bergauf und die Promenade unter der Schifferbörse war noch lange nicht im Bereich des Rhein-Wassers. Ich machte ein paar Fotos und fuhr weiter zur Friedrich-Ebert-Brücke. Das Wasser stand dort bis an der Böschung der Dammstraße. Der Fußweg, der von der Promenade aus unter der Brücke hindurch zur Mühlenweide geht, war unter dem Wasser verschwunden. Auch der Dienst-Zugang zum Pegelhaus war anders als sonst. Dort stand nun ein Baugerüst als provisorische Brücke. Auf dem trockenen Teil der Promenade stand ein WDR-Übertragungswagen und eine Kamera. Und auch drumherum war reichlich Betrieb. Hier war ich lange nicht der einzige Hochwasser-Tourist. Überall standen Leute mit Kameras oder Handy und machten Fotos oder filmten das Wasser. An der Pegel-Anzeige stand etwas von 960. (der Maximal-Stand in Ruhrort war dann übrigens am 09. Januar morgens, von 03:30 bis 11:45 Uhr stand er auf 968)
linksrheinisch
Ich hielt mich nicht lange auf, sondern fuhr weiter auf die Friedrich-Ebert-Brücke. Erst zum Aussichtspunkt über der Mercartor-Insel. Auch dort gab es schon einige Fotografen und auch ich machte einige Fotos, fuhr dann aber zügig weiter. An der Foto-Location auf der anderen Rheinseite hatte ich etwas mehr Ruhe. Die Aussicht von der Rheinpreußenbrücke aus finde ich auch immer wieder wunderschön. So hielt ich mich dort etwas länger auf. Auch auf dieser Seite ging das Wasser bis an den Deichfuß und immer wieder sieht man größere Strudel, die über den Buhnen entstehen. Im Wasser sah ich immer wieder Reste von Bäumen treiben. Überhaupt ist die Fließgeschwindigkeit der braunen Brühe und die Breite und Kraft des Flusses schon sehr beeindruckend. Von den Schildern mit den Fluss-Kilometerangaben schauten überall nur die oberen Teile aus dem Wasser. Allerdings ist der Wasserstand hier noch nirgendwo dramatisch. Die Höhe vom Hochwasser 2011 ist noch lange nicht erreicht.
Als Nächstes wollte ich stromabwärts am Rhein entlang bis zur A42-Brücke. Dafür musste ich aber erst ein Stück Umleitung in Kauf nehmen, denn leider ist die Rheinpreußenbrücke gerade mal wieder gesperrt. – Und ich musste nun langsam die Beleuchtung einschalten, die Sonne war kurz zuvor untergegangen. Über den Kreisverkehr an der Dammstraße erreichte ich kurz darauf wieder den gewohnten Weg auf dem Rheindeich. Allerdings nur kurz. Ein Stück weiter musste ich ein weiteres Mal den Fahrrad-Streifen auf der stark befahrene Rheindeichstraße nehmen. Als nämlich der Radweg von der Deichkrone in die rheinseitigen Wiesen hinab führte, verschwand er im trüben Wasser des Rheins.
Rückweg über A42 und LPN
Auf der Landstraße konnte ich aber kurz den Windschatten eines anderen Bikers nutzen, der zufällig gerade vorbeikam und mit dem ich an Ampel vom A42-Zubringer auch noch ein paar Sätze wechselte. Hinter der Ampel trennten sich unsere Wege gleich wieder. Er musste gerade aus, ich aber wollte auf die A42-Brücke und wieder zurück über den Rhein. Auf der Brücke nutzte ich den Blick auf die Rheinpreußenhalde und das Geleucht für einige Fotos. Auch am anderen Rheinufer gibt es zwischen den beiden Brücken einen Punkt, von dem aus ich regelmäßig Fotos von der Halde, dem Rhein und den Brücken mache. Dort verweilte ich auch heute wieder eine Weile. Meine Füße waren schon länger ziemlich kühl, inzwischen zog die Kälte aber auch die Beine hoch. Deshalb hatte ich nicht mehr so viel Ruhe und wollte doch langsam wieder nach Hause.
Im Landschaftspark-Nord hielt ich auch noch kurz an, aber auch dort hatte ich wegen der kalten Füße nur noch einen Gedanken. Kurz nach 19 Uhr war ich dann auch wieder zu Hause und konnte mich wieder aufwärmen.