Leider begann der fünfte Tag meiner „großen Tour“ vom Pott zur Oder heute Früh so nass, wie der (4.) Tag gestern Abend geendet hatte. Vor dem Zelt regnete es leicht und so mussten sowohl mein erstes Frühstück, als auch der erste Teil des Zusammenpackens, im Zelt erfolgen. Erst als ich dann alles so weit verstaut hatte, hörte es plötzlich auf zu nieseln. 8-O
Mein zweites Frühstück machte ich dann in Köthen. Dort machte ich nämlich einen kleinen Abstecher in die Fußgängerzone und musste beim Bäcker dann sogar zwei Kaffee trinken, ehe mein Handy wieder halbwegs geladen war. :twisted:
Frisch gestärkt folgte ich weiter dem Europaradweg R1 und fuhr erst mal bis Aken und ab dort dann noch ein Stück weiter entlang der Elbe auf bekanntem Terrain bis Dessau. Ab Dessau verließ ich dann aber den R1. Eigentlich wollte ich dadurch, dass ich bei der Planung hier ein paar Abkürzungen eingebaut hatte, Zeit sparen. Soweit zur Theorie, in der Praxis zeigte allerdings sich, dass die OSM-Karten in diesem Bereich etwas „übertrieben“. Aber erst mal fuhr ich auf meinem Track direkter in Richtung Berlin. Zwischen Dessau und Roslau überquerte ich erst Mulde und unmittelbar danach die Elbe. Hinter Roslau hatte ich dann plötzlich Wegstrecken auf dem Track, die die Bezeichnung Weg nicht unbedingt verdienten. Scheinbar hatte der OSM-Mapper, der hier tätig war, nicht besonders gut recherchiert. Bestimmt gab es dort mal einen Waldweg, aber das ist dann schon eine Weile her und so zeigte sich auch schnell das nächste „Manko“ meines Fahrrad-Hängers. Ihm fehlte die hier nötige Bodenfreiheit der Seitentaschen und so setze er in diesem wilden Gelände öfter mal auf. :oops: Okay, schieben musste ich zum Glück noch nicht, aber wirklich schneller kam ich bei dem sandigen Untergrund auch nicht voran. Zum Teil musste ich durch so dichte Brenneseln, dass mir schon die Beine weh taten. Nach einigen Kilometern dieser Art beschloss ich dann, meine Abkürzung einfach zu ignorieren und doch wieder den R1 zu suchen und diesen dann in Richtung Potsdam zu folgen.
Das ging dann trotz der rudimentären R1-Beschilderung ganz gut und die Kilometer vor Bad Belzig hatte ich sogar noch zwei Engländer mit Rennrädern vor mir, deren Windschatten ich nutzen konnte. – Wenn deren Geschwindigkeit mir auch keine Erholung brachte, so kam ich dadurch doch ein paar Kilometer ganz gut voran und konnte wieder etwas verlorene Zeit aufholen. In Bad Belzig ließ ich sie ziehen und kaufte erst noch etwas für das Abendbrot ein, bevor ich weiter in Richtung Potsdam fuhr. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass der Fläming alles andere als eben ist und wenn die Steigungen auch nicht mit denen im Harz vergleichbar sind, so kamen auch heute wieder einige Höhenmeter zusammen.
Einen Übernachtungsplatz fand ich dann kurz vor Beelitz. Das war dann zwar ein ziemlich zeitiges Ende der heutigen Tour, aber mein Zelt und der Schlafsack waren von der letzten Nacht noch so feucht, dass ich die beiden erst trocknen wollte. Hier im Wald gab es dann allerdings viele Mücken und so baute ich zumindest das Zelt doch etwas zügiger auf – schon um mich hinter der Fliegengage in Sicherheit bringen zu können.
Durch den Fläming
… und so zeigte sich dann auch schnell das nächste Manko meines Fahrrad-Hängers. Ihm fehlte die hier nötige Bodenfreiheit der Seitentaschen, um in diesem wilden Gelände nicht aufzusetzen…