Ich hatte für heute die „Erlaubnis“ zu einer längeren Fahrradtour durch Ostholstein „geholt“. Eine ähnliche Tour hatte ich vor drei Jahren schon mal gemacht. Diesmal war ich sogar schon kurz nach 8 Uhr abfahrbereit – dachte ich. Dann stellte sich nämlich heraus, dass der Seilzug für die hintere Gangschaltung genau vor der Schelle abgebrochen war. Also habe ich das Seil etwas verkürzt wieder angeschraubt und konnte nun nur sieben Gänge verwenden. Aber wenigstens fiel die Tour nicht gänzlich ins Wasser und ich konnte etwas später (08:39 Uhr) doch noch starten.
Ich fuhr wieder durch Lensahn in Richtung Wismarer Bucht. Zwischendurch fiel dann auch noch die Anzeige auf meinem Navi aus :) – was für ein Tag. Die Taste zum heraus-zoomen knackte zwar beim Drücken, mehr passierte aber nicht. Rein-zoomen ging aber noch, nur mit der Zoomstufe „5Meter“ lässt es sich miserabel navigieren, da sieht man ja erst mitten auf der Kreuzung, ob man rechts oder links abbiegen muss. :roll:
Mein erstes Ziel war Grömitz, dort war ich nach 26,05 km um 10:22. Als ich dort ankam, fing es auch noch an zu nieseln… Ich schrieb eine Karte und fuhr dann an der Ostsee entlang nach Norden, erst durch Kellenhusen und dann weiter durch Dahmeshöved mit seinem Leuchtturm nach Dahme. Am Leuchtturm Dahmeshöved war ich nach 37,5 km um 11:15 und machte eine kleine Fotopause. Bis zum Siggener Busch ging es immer auf oder am Deich entlang und entlang an etlichen Zeltplätzen. Zufälligerweise war ich in diesem Abschnitt auch mal ein paar Kilometer auf dem Ostseeküstenradweg. An der schlechten Ausschilderung hatte sich in den letzten drei Jahren nichts geändert, – zumindest nicht zu Besseren, denn von den Schildern, die man mit dem Ostseeküstenradweg-Logo fand, waren auch noch etliche verdreht oder gar abgebrochen. Am Campingplatz Sigger Busch endete die „Deichtrasse“ dann aber. Hier nahm ich einen Trail durch den Wald und am Feldrand entlang nach Siggen.
Zwischendurch gab es einige Pfützen, die zum Teil ziemlich tief waren und mein Fahrrad sah dann entsprechend aus. Von Siggen aus war ich wieder auf dem Ostseeküstenradweg und fuhr durch Kraksdorf und Michaelisdorf. Dort hätte ich eigentlich abbiegen müssen, wie mir später auffiel, aber ich hatte weder ein Schild gesehen, noch hatte mein Navi mir einen „Tipp“ gegeben. Inzwischen hatte ich mit einem Trick die Anzeige an meinem Navi wieder „hinbekommen“ und jetzt ließ ich mich von ihm nach Großenbrode routen. Dadurch fuhr ich dann zwischen Ölendorf und Sütel auf einem Radweg, der neuer als die Fahrradkarte war und auf der letzten authentischen Bogengewölbe-Brücke in Ostholstein über die Dazendorf-Godderstorfer Au führte (erbaut um ~1600). – Und ich fuhr vor Großenbrode auf einem Trail unmittelbar am Binnenhafen entlang. In Großenbrode sah ich immer wieder mal Schilder des Ostseeküstenradweges, dann war ich aber plötzlich wieder falsch – und auch die Fahrradkarte war nicht hilfreich. Plötzlich stand ich jedenfalls hinter Heinrichsruh an der Ostsee und der Weg nach Großenbroderfähre – den es auf der Karte noch gab, war in Natur nicht vorhanden, womöglich wurde er ja in den letzten Jahren weggeschwemmt? Zum Glück war das Feld dort schon abgeerntet und so konnte ich über den Stoppelacker nach Großenbroderfähre radeln und 13:33 war ich endlich unter der Fehmarnsund-Brücke (nach 73,8 km). Laut der gekauften Karte soll es hier unmittelbar am festlandseitigen Brückenende einen Leuchtturm geben – oder gegeben haben – davon war aber nicht viel zu sehen. :(
Gerade vor Oldenburg hat sich da scheinbar einiges geändert. Schon ab Heiligenhafen war immer mal Gewitter-Grollen am Horizont zu hören und jetzt vor Oldenburg i.H. fing es dann auch noch an zu regnen. Kurz vor 18 Uhr und nach 128,1 km, suchte ich deshalb erst mal etwas Schutz unter dem Dach der ersten Tankstelle, an der ich in Oldenburg vorbeikam und zog mir die Regenjacke an, bevor es weiterging.
Weil es am Himmel aber auch nicht nach Wetterbesserung aussah, fuhr ich zügig weiter und nahm bis nach Weißenhaus dann noch mal den Ostseeküstenradweg und kam so durch Dannau und am Weißenhäuser Strand vorbei. Dann fuhr ich aber zur B202 und weiter über Wasbruck zurück nach Kükelühn und 18:48 Uhr war ich dann wieder an der Ferienwohnung.
So war es dann also eine schöne Radtour gewesen, genervt hat eigentlich nur die miserable Beschilderung. Gerade der Ostseeküstenradweg ist eher rudimentär geschildert, dazu kommt, dass „Spaßvögel“ dann auch schon mal Schilder verdrehen. Außerdem gibt es gravierende Unterschiede zwischen der OSM-Karte, der gekauften Rad- und Wander-Faltkarte 365 und der Realität. Leider steht auf der Publicpress-Karte kein Herausgabe-Datum, aber es gab schon fünfstellige Postleitzahlen und was noch erstaunlicher ist, es sind schon GPS-Raster eingezeichnet, was ja eher auf dieses Jahrhundert schließen lässt. :evil: Aber -wie gesagt- geil war es dennoch, schon wenn man einen Blick auf die Höhenmeter wirft und auch Trails waren reichlich dabei.
Uwes MTB-Daten
- Gesamtstrecke: 144,6 km
- reine Fahrzeit: 6:44:46 h
- Durchschnitt: ø21,43 km/h
- Maximal: 45,0 km/h
- Höhenmeter: 890 hm
- Pulsuhr:
- gemessene Zeit: 6:36:00 h
- Durchschnitt: 126 BpM
- Verbrauch: 5075 kcal
- Hi Zone: 165.0 BpM
Und diese GeoCaches habe ich gefunden:
- GeoCache GCX81M „Brösel“ (360)
- GeoCache GC27TK7 „Bin am Ende“ (361)
- GeoCache GC2868X „Tiger und Bär Fitnessrunde – Am Tümpel“ (362)
Nachtrag 26.Sep.2012:
Gerade musste ich lesen, dass man im Moment auf der Fehmarn-Brücke etwas umdisponiert hat. Der separate Fahrrad-/ Fuß-weg ist nun für Fahrräder gesperrt und Fahrräder müssen nun wohl auf der eigentlichen B207 fahren und sich dort den Platz mit den Autos und LKWs teilen?! – Welch geistreiche Lösung! Ich durfte zum Glück ja noch auf dem Radweg zur Insel hinüber fahren – schieben wäre für mich jedenfalls ganz sicher nicht in Frage gekommen! :evil: